Hier folgen in Kürze Informationen – bzw. werden weiter aktuallisiert – zu den Europäischen Aktionswochen für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima / Region Braunschweig für das Jahr 2018:
Im Folgenden wird hier berichtet über:
- Schirmherrschaft
- Tschernobyl und Fukushima – Zeitzeugen
- Fukushima-Botschaften
- Veranstaltungsplan
- Trägerkreis Region Braunschweig
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Schirmherrschaft 2018:
Dr. Christoph Meyns
Schirmherr für die Europäischen Aktionswochen für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima / Region Braunschweig 2018 ist Dr. Christoph Meyns, Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig.
„Energiegewinnung ist eine zentrale Aufgabe für Wohlstand und Entwicklung. Die Kernenergie gilt vielen dabei immer noch als vermeintlich sicher und umweltfreundlich. Weltweit befinden sich 60 Kernkraftwerke in Bau – trotz ungeklärter Entsorgung der hochradioaktiven Abfälle und trotz der verheerenden Atomkatastrophen in Tschernobyl und Fukushima. Mit den „Europäischen Aktionswochen“ machen wir darauf aufmerksam, dass weiterhin viele Menschen unter den Folgen dieser Katastrophen leiden. Wir haben die Verantwortung, diese Menschen nicht zu vergessen und auf ihre Erfahrungen zu hören.“
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Tschernobyl- und Fukushima – Zeitzeugen
Die Zeitzeugen werden teilweise auch an den Programmen – teils mit Kurzstatements – teilnehmen. Bei Interesse für Schule oder Gruppe bitte bei Paul Koch melden: paul.koch47(at)gmx.de.
Fukushima- Zeitzeugen:
Yurika ABE; (Schülerin, 16 Jahre alt – In Fukushima geboren.) wird sich per Video-Botschaft in verschiedene Veranstaltungen mit einbringen.
Riho Taguchi. Ich bin Journalistin, Schriftstellerin und beeidigte Dolmetscherin. Ich wohne seit 1996 in Hannover.
Riho Taguchi mit ihrem 2015 in Japan veröffentlichten Buch „Warum Energiewende in Deutschland vorankommt“.
Riho Taguchi berichtet: „Als die Katastrophe in Fukushima passierte, war ich in Hannover. Meine Eltern und mein Bruder wohnen in der Präfektur Nagano, ca. 300 km von Fukushima entfernt. Ich fand es sehr gefährlich nach der Fukushima-Katastrophe in Japan zu bleiben. Aber weder meine Mutter noch mein Bruder hörten auf mich. Meine Mutter schaut das japanische Fernsehprogramm und meinte, nach den Berichten die sie dort hört und sieht, das alles in Ordnung ist und das man wie bisher weiter in Japan leben kann.
Ich habe einen großen Unterschied in der Wahrnehmung dieser Sache zwischen Japan und Deutschland festgestellt. .
Es gibt in Japan nur wenige junge Menschen, die sich über AKWs Gedanken machen. Eine davon ist Yurika Abe, 16 Jahre alt. Von ihr werde ich ein Videobotschaft (liegt auch als Text vor) mitbringen.“
Riho Taguchi wird am 9.3. zu einem Schulbesuch / Zeitzeugengespräch und zum Fukushima-Mittagsgebet am 9.3. um 11:30 h in der Jugendkirche/ Braunschweig sein.
Takashi Kunimoto
Takashi Kunimoto spricht deutsch. Er lebt seit einigen Jahren in Braunschweig. Er ist nach Fukushima in die Heimat seiner Frau gezogen. Da er in Braunschweig lebt ist sein Einsatz in Schulen und Gruppen grundsätzlich im gesamten Zeitraum (9.3. – 26.4.2018) der EuAW / Region Braunschweig (nach Absprache) möglich.
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Tschernobyl-Zeitzeugin:
Alena Blatun
Alena Blatun arbeitete 1986 bis 1989 als Ärztin in der verstrahlten Tschernobyl-Region.
- 1986-1988 im Dorf Ogorodnja Gomelskaja / Landkreis Dobrusch (mit Ihrem Mann, dem Arzt Aleksey Blatun)
- 1988-1989 Praktikum am Gebietsinfektionskrankenhaus in Gomel
Seit 1990 ist Alena Blatun Stationsleiterin im Infektionskrankenhaus in Minsk. Sie ist verheiratet, hat 2 erwachsene Söhne. Ihr Mann ist Arzt und ein Liquidator der Tschernobyl-Katastrophe.
Weitere Informationen zu Alena Blatun hier: Blatun_01_1
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Fukushima-Botschaften zum 7. Jahrestag:
Folgenmde Botschaften haben uns zum 7. Jahjrestag der TEPCO-Katastrohe aus Japan erreicht:
Katsuma Yagasaki (Physiker, Ehrenprofessor der Universität Ryūkyū, Okinawa/Japan): Zum 7. Jahrestag Fukushima (Final)
Botschaft von Frau Ruiko Muto (Sprecherin der Klägergruppe gegen TEPCO/ Repräsentantin der Gruppe Frauen von Fukushima): Botschaft von Frau Ruiko Muto
Kazuhiko Kobayashi (Schriftsteller): 2018.03.08 Zum 7. Fukushima-Jahrestag – Kobyashi
Yurika Abe; (Schülerin, 16 Jahre alt – In Fukushima geboren.): Yurika – Fukushima-Botschaft einer 16jährigen
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Veranstaltungsplan
(wird ständig aktualisiert):
Freitag 09.03 11:30 h Ort: Braunschweig, Jugendkirche, Herzogin-Elisabeth-Straße 80a
Ökumenisches Fukushima-Mittagsgebet – „Schau hin – Öffne deine Augen“
Ansprache: Schirmherr, Landesbischof Dr. Christoph Meyns
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Das im Folgenden aufgeführte, geplante Benfizkonzert muss wegen unvorherzusehenden Ereignissen verschoben werden. Neuer Termin (Juni oder September) wird hier bekannt gegeben, sobald die Entscheidung getroffen ist.
Samstag 10.03. 16:00 h Beatae Mariae Virginis zu Hornburg / Pfarrhof 3
Benefizkonzert für Tschernobyl- + Fukushima-Kinder
Akkordeonorchester Gronau (Leitung: Chr Kunze)
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Sonntag 11.03. 7. Fukushima-Jahrestag 16:00 h Wolfenbüttel, Stadtmarkt 3-6 – Historischer Rathaussaal / Grußwort von Katrin Rühland (stellv. Bürgermeisterin)
„Kast“ oder „wie die Glut in den Walt kam“ – Autoren-Lesung mit Musik, mit kleiner Ausstellung von Schülerzeichnungen zum Thema „Strahlende Welten“ und „ausgestrahhlt-Poster“ zu Fukushima.
Texte von Dr. Rainer Gellermann*
Takashi Kunimoto: Kurzstatement zum Fukushima-Jahrestag und japanische Flöte

Lesung: Barbara Imfeld, Bodo Walther unde Paul Koch
Musik: Norina Herglotz und Helen Müller (Klarinetten-Duett)
Gesang: Inge Achilles
Moderation: Dr. Rainer Gellermann
Dr. Rainer Gellermann, Autor von dem Buch „Kast – oder wie die Glut in den Wald kam“ ist Physiker. Beruflich im Strahlenschutz tätig. Arbeitsgebiete Radioökologie und Umweltradio-aktivität. Bürgerliches Engagement im Umfeld der Asse seit 2011. Chronologisch (mit Jahreszahlen) listet Herr Gellermann in seinem Buch den Weg der Radioaktivität in Lied- und Gedichtform auf. Von 1900 Entdeckung „Radium“ über 1986 „die Wolke bis 2050 ff „Neuer Aufbruch: Hey Alter“. Es sind Texte die sich sachlich und kritisch mit dem Thema Radioaktivität bzw. dem Umgang mit Radioaktivität auseinandersetzen und damit Leser oder Zuhörer zum Nachdenken bringt. Um die Texte auch entsprechend der Lied- und Gedichtform vorzutragen, konnten für den Gesang Inge Achilles, für die Lesungen Bodo Walther, Barbara Imfeld-Pinkepank und Paul Koch gewonnen werden. Der Autor Gellermann wird sich als Moderator mit Erklärungen zu den Texten beteiligen. Zu dieser Veranstaltung am Fukushima-Jahrestag hat Herr Gellermann noch einen neuen Text erstellt. Nach diesem Text wird Takashi Kunimoto meditative Musik auf einer japanischen Flöte (Shakuhachi) darbieten. Ansonsten wird die Veranstaltung musikalisch von dem Klarinettenduo Norina Herglotz und Helen Müller umrahmt. Bilder aus einem Schulprojekt (Strahlende Welten) und 2 – 3 Poster aus einer Fukushima-Ausstellung (von ausgestrahlt e.V.) werden zu sehen sein. Die beiden Bücher von Dr. Gellermann („Kast- und wie die Glut in den Wald kam“ und „Skat mit Asse“) kann am Ende der Veranstaltung käuflich erworben werden. Die Veranstaltung wird eröffnet von Paul Koch (Projektreferent für die Europäischen Aktions-wochen) und dem Autor Dr. Rainer Gellermann. Ein Grußwort wird die stellvertretende Bürgermeisterin von Wolfenbüttel, Katrin Rühland, sprechen.
- Dr. Rainer Gellermann: Jahrgang 1951. Physiker. Beruflich im Strahlenschutz tätig. Arbeitsgebiete Radioökologie und Umweltradioaktivität. Bürgerliches Engagement im Umfeld der Asse seit 2011. Rainer Gellermann im Netz: XING
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Montag 12.03. 19:30 h Christuskirche Braunschweig / Am Schwarzen Berge 18
Japan-Deutschland nach Fukushima / Informations- und Diskussionsabend
Referentin: Prof. Dr. Miranda Schreurs (u.a. Lehrstuhl für Environmental and Climate Policy / Hochschule für Politik München [HfP])*
7 Jahre nach der Nuklear-Katastrophe in Fukushima-Daichi hört und liest man hier kaum etwas von der aktuellen Situation. Fast möchte man (wegen nicht vorhandener anderer Informationen) dem japanischen Premierminister Shinzō Abe Glauben schenken wenn er in einer Pressekonferenz sagt: „Was die gesundheitlich nachteiligen Folgen anbelangt, so möchte ich hier klar und deutlich sagen, dass diese nicht existieren, es hat sie bisher nie gegeben, es gibt sie jetzt auch gar nicht. In Zukunft wird es sie genauso wenig geben. Außerdem hat sich die japanische Zentralregierung bereits an die Arbeit gemacht, damit diese Angelegenheit noch vollständiger frei von Problemen wird. So wurden Maßnahmen zu gründlichen Lösungen beschlossen und werden bereits in die Tat umgesetzt. Ich übernehme die Verantwortung, diese Maßnahmen auszuführen“. Zitat aus einem Bericht zum 7. Fukushima – Jahrestag von Katsuma Yagasaki (Physiker, Ehrenprofessor der Universität Ryūkyū, Okinawa/Japan). Japan ist weit weg und deshalb auch schnell vergessen. Gut wenn man auch noch andere Informationsquellen hat. So z.B. Prof. Miranda Schreurs von der Hochschule für Politik in München. Sie hat in München einen Lehrstuhl für Umwelt- und Klimapolitik und ist erst vor ein paar Tagen aus Japan zurückgekommen. Sie ist die Referentin der Kooperationsveranstaltung der „Europäischen Aktionswochen für eine Zukunft nah Tschernobyl und Fukushima“ und der „Theologischen Abende“ in der Christuskirche in Braunschweig (Am schwarzen Berge 18) am Montag, den 12. März. Prof. Schreurs war auch In Fukushima und hat dort viele Fotos gemacht, die sie zum Einstieg in Ihren Vortrag „Japan Deutschland nach Fukushima“ zeigen wird. Des Weiteren wird sich Prof. Schreurs mit Kurzvortrag zum Atomausstieg und Nuklearmüll Entsorgung in Japan und Deutschland äußern und wird dabei über den letzten Stand der Diskussionen in Japan reden.
- Die Forschungsschwerpunkte von Prof. Schreurs liegen auf dem Gebiet der internationalen und vergleichenden Klima-, Energie- und Umweltpolitik. Sie beforscht unter anderem die Energiewende in Japan und Deutschland, die Klimapolitik in Europa, den USA und Asien und setzt sich mit politischen Fragen zur Endlagerung von hochradioaktiven Abfällen auseinander. 2011 wurde Prof. Schreurs von Kanzlerin Angela Merkel als Mitglied der Ethikkommission für eine sichere Energieversorgung berufen. Sie war Mitglied in dem Sachverständigenrat für Umweltfragen der deutschen Regierung (2008-2016) und ist stellvertretende Vorsitzende des European Environment and Sustainable Development Advisory Councils.
Prof. Schreurs studierte an der Universität von Washington und der Universität von Michigan. Sie war Fulbright Stipendiatin an der Keio Universität in Japan und forschte drei Jahre lang mit einem Stipendium der MacArthur Stiftung an der John F. Kennedy School of Government der Harvard University. Außerdem arbeitete sie an der Universität von Maryland als Lecturer, Assistant Professor und Tenured Associate Professor. Von 2007 bis 2016 war sie Leiterin des Forschungszentrums für Umweltpolitik und Professorin für vergleichende Politikanalyse an der Freien Universität Berlin.
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Dienstag 13.03. 18:00 h Wolfenbüttel, Gemeindehaus BMV (Hauptkirche); Michael-Praetorius-Platz 9,
Landschaft als Kraftwerk –
Wie steht es um die Akzeptanz von Windenergie- und Freiflächensolaranlagen?

Noch gelten Fragen zum energiewendebedingten Landschaftswandel als nebensächlich. Das muss sich ändern! Vertreter dreier großer deutscher Wissenschaftsakademien haben sich zum akademieüber-greifenden Projekt „Energiesysteme der Zukunft“ (ESYS) zusammengeschlossen und eine Stellungnahme zur Weiterentwicklung der Energiewende abgegeben. Sie plädieren dafür, diese zu beschleunigen. Und sie rufen dazu auf, die Herausforderungen, u.a. auch die unausweichlichen Landschaftsveränderungen, besser zu kommunizieren und sich für eine tragfähige Akzeptanz zu engagieren.
Vor diesem Hintergrund lädt der Trägerkreis der „Europäischen Aktionswochen für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima – Region Braunschweig “ zum Diskurs ein – am Dienstag, den 13. März 2018, 18.00Uhr, Gemeindehaus der Hauptkirche Wolfenbüttel, Michael-Praetorius-Platz 9, 38300 Wolfenbüttel.
PROGRAMM / Stand 31.01.2018
18.00 Begrüßung: Paul Koch: Projektreferent „Tschernobyl / Fukushima EuAW / BS“
18.05 Grußwort: Landesbischof Dr. Christoph Meyns (Schirmherr EuAW / BS-2018)
18.10 Einführung in das Thema: Dr. Gudrun Beneke , Trägerkreis EuAW / BS
18.15 Moderation: Pastor Rolf Adler, Umweltbeauftragter der Ev.-luth. Landeskirche Braunschweig und der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers
18.20 Wer bestimmt und verantwortet die Energielandschaftsentwicklung?
Prof. Dr. Miranda Schreurs, Hochschule für Politik an der TU München
18.30 Diskussion mit politischen VertreterInnen und BürgerInnen
19.00 Soziales Nachhaltigkeitsbarometer der Energiewende 2017
Daniela Setton, Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung, IASS Potsdam
19.10 Diskussion mit politischen VertreterInnen und BürgerInnen
19.40 Imbiss
20.10 Windenergie und Freiflächensolaranlagen im „Bürgergutachten zum Masterplan 100% Klimaschutz im Großraum Braunschweig“
Lisa Krüger, Regionalverband Großraum Braunschweig
20.20 Diskussion mit politischen VertreterInnen und BürgerInnen
20.50 Schlussbetrachtung und Verabschiedung
Mit diskutieren werden Björn Försterling (FDP) MdL, Marcus Bosse (SPD) MdL, Frank Oesterhelweg (CDU) MdL, Imke Byl (Bündnis 90/Die Grünen) MdL, Victor Perli MdB
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Sonntag 18.03. 10:00 h St. Thomas, Wolfenbüttel, Jahnstr. 3
Fukushima-Gottesdienst mit Tschernobyl/Fukushima-Ausstellung (ausgestrahlt), Nachgespräch, japanische Musik und Aktion.
An die TEPCO-Katastrophe in Fukushima-Dahichi am 11. März 2011 und deren Folgen für die Menschen vor Ort (aber auch für uns hier) wird der Gottesdienst am Sonntag, 18.3.2018 um 10 Uhr in der St. Thomas-Kirche Wolfenbüttel, Jahnstr. 1 erinnern. Dabei werden sowohl Erinnerungen von Menschen aus unserer Region wie auch Gedanken aus Japan zu Wort kommen. Um Elemente japanischer Kultur in den Gottesdienst zu integrieren, werden Hisae Otsuka-Stroh und Masami Tanaka, zwei japanische Musikerinnen, japanische Lieder vortragen. Eine Herausforderung stellt der für den Sonntag vorgesehene Predigttext aus dem vierten Buch Mose, Kapitel 21, dar: das wandernde Gottesvolk wird auf dem Weg durch die Wüste von Schlangenbissen geplagt – Mose richtet als Gegenmittel eine eherne Schlange auf.
Im Anschluss an den Gottesdienst wird es Gelegenheit zu Gesprächen und weiteren kulturellen Beiträgen geben. In einer Videobotschaft kommt 16 jährigen Schülerin aus Japan zu Wort, Hisae Otsuka-Stroh und Masami Tanaka werden weitere japanische Lieder singen und zu sehen sein werden eine Ausstellung zum Thema „Tschernobyl und Fukushima“ sowie Exponate des japanischen Künstlers Ken Oshidori.
Predigt und Moderation: Pastor Andreas Riekeberg

Vorbereitungsteam:
B. Imfeld-Pinkepank Bodo Walther Paul Koch

Japanische Musik:
Hisae Otsuka-Stroh (Klavier) Masami Tanaka (Gesang)
Kooperationsveranstaltung EuAW/BS / St. Thomas WF / Arbeitskreis Japan ( Ev.-luth. Landeskirchle Braunschweig)
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Sonntag 18.03. 18:00 h Remlingen, Am Walde (Vor dem Tor zur Schachtanlage Asse II)
Asse-Andacht
Nunmehr Im 10. Jahr versammeln wir uns vor dem Tor des Atommülllagers Asse II im Vertrauen darauf, dass Gottes Segen durch uns in der Welt wirkt, sodass wir auch an den „geschundenen Orten“ in unserer Welt Zukunft und Hoffnung haben. Bundesweit wird nach einem „sicheren Endlager“ gesucht, und auch Asse2 bleibt eine Bedrohung für Menschen, Tiere und Pflanzen in der Region. Wird der Müll tatsächlich geborgen? Wie lange wird das dauern? Wird es überhaupt eine sichere Lösung geben können? Um nicht den Mut zu verlieren, soll zu Frühlingsbeginn an einen guten Vorsatz erinnert werden, den wir Gott zuschreiben, die Jahreslosung der Evangelischen Kirche für das Jahr 2018: „Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.“ (Offenbarung 21, 6). In Liedern und Gebeten ist Raum für unsere Anliegen, Sorgen und Hoffnungen.
Die 40. Ökumenische Asse-Andacht wird vorbereitet von Dr. Christine Lehmann, Lehrerin an der IGS Franzsches Feld, Braunschweig.
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Montag 26.03 (urspünglich für 19.03. geplant) 19:00 h Wolfenbüttel, Filmpalast, Lange Straße 5 (Eintritt 5,- €)
Dokumentarfilm:
„FURUSATO – WUNDE HEIMAT“ (Eine Filmkooperation mit „ausgestrahlt“)
Die Stadt Minamisoma im Distrikt Fukushima ist eine geteilte Stadt. Ein Teil liegt in der evakuierten 20-Kilometer-Sperrzone um den havarierten Reaktor, im übrigen Teil gilt die Stadt nach der Reaktorkatastrophe von 2011 trotz viel zu hoher Strahlenwerte weiterhin als bewohnbar. Dort leben noch immer knapp 57.000 Menschen.
Warum leben Menschen in einer Gegend, von der sie wissen, dass von ihr eine unsichtbare tödliche Gefahr ausgeht? Dieser Frage spürt Thorsten Trimpop in seinem preisgekrönten Dokumentarfilm FURUSATO – WUNDE HEIMAT nach. „Wie eine der bedeutendsten Industrienationen der Welt mit der Reaktorkatastrophe von Fukushima umgeht, bis heute überfordert ist, weiterhin tagtäglich versagt, wie Überlebende ihre Heimat nicht verlassen wollen oder können, mit absehbaren Folgen für die eigene
Gesundheit und die nachfolgender Generationen, wie diese Menschen – ob jung, ob alt – vertröstet, belogen, im Stich gelassen werden (…) – das alles erzählt dieser mutige Dokumentarfilm auf intensive Art und Weise, mit Bildern, die noch lange im Kopf bleiben.“
Zum Trailer: https://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/filmkooperation-furusato/
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Sonntag 15.04. 16:00 h St. Martini / Braunschweig, An der Martinikirche
Benefizkonzert für Tschernobyl- + Fukushima-Kinder
KissSingers aus Kissenbrück
Der Chor „Kisssingers“ besteht seit dem Jahr 2002, wird von Frau Olga Jesske geleitet und hat ca. 37 Mitglieder. Die Kisssingers verstehen sich nicht nur als reiner Gospelchor, sondern bieten ein recht abwechslungsreiches Repertoire (Gospel, Klassik, Rock und Pop), welches bislang auch bei einzelnen Auftritten in der Region gehört werden konnte.
Nicht zuletzt die begleitenden Musikinstrumente wie Gitarre, Saxophon und Djembe (afrikanische Trommel) tragen zur Vielseitigkeit des Chores und seines Programms bei.
Die Übungsabende finden (z.Zt. noch außerhalb der Ferienzeiten) dienstags um 20.00 Uhr (bis ca. 21.30 Uhr) im Gemeindehaus in Kissenbrück statt. Jede und jeder, die / der Spaß am Singen hat, ist herzlich willkommen.
Zur Spendenverwendung:
7 Jahre nach der TEPCO – Katastrophe in Fukushima – Daichi sehen sich die Kinder von Fukushima sehr in Ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Sie dürfen nur 30 Minuten am Tag an der „frischen Luft“ sein. Kindererholung im Ausland erlaubt die Regierung nicht, weil es offiziell keine sog. „Fukushima-Kinder“ gibt. So bleibt den Hilfsorganisatoren nur die Erholung im eigenen Land, weit ab von den belasteten Regionen.
Auch 30 Jahre nach Tschernobyl gibt es keine Entwarnung. Zuviel Radioaktivität ist noch im Boden und wird durch selbstangebaute Lebensmittel im Körper aufgenommen. Die Kindererholung im Ausland hat in den letzten Jahren aus unterschiedlichen Gründen stark nachgelassen. Aber es gibt noch einige Hilfsorganisationen, die vor Ort ihren Dienst tun.
Der Spendenerlös wird je zur Hälfte für Fukushima-Kinder (über „Deutsch-Japanische Gesellschaft Dortmund“) und Tschernobyl-Kinder (über den Verein „Gemeinsam in die Zukunft“ [Prina/Sachsen]) aufgeteilt. Wir freuen uns über weitere Geldspenden für die Fukushima- und Tschernobyl-Kinder. (Bitte bei der Überweisung unter Verwendung die vollständige Adresse angeben, dann kommt automatisch eine Spendenquiottung).
Landeskirche Braunschweig (Konto Inhaber). IBAN der Landeskirchenkasse bei der Ev. Bank lautet: DE70 5206 0410 0000 0065 05 / Verwendungszweck: F 6131 UK 03 – Europ. Aktionswochen – Tsch.u.F.-Kinder
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21.04. 16:00 h Wolfenbüttel, Stadtmarkt 3-6 – Historischer Rathaussaal
Interviews mit – und Geschichten von – Tschernobyl-Kindern – Autoren-Lesung mit Musik
Texte von Heike Sabel*
Aus Kindern werden Leute
Die Kinder von Tschernobyl – wie haben sie das Damals erlebt, was machen sie heute, welche Wünsche haben sie für das Morgen. Die Geschichten der Kinder, aus denen Erwachsene wurden und noch werden wollen, erzählen vom Leben mit und nach Tschernobyl in Belarus. Gespräche mit jungen Leuten, Berichte über Kinder in den Dörfern unweit der Zone und in den großen Städten zeichnen ein Bild des Landes über Jahre.
…und darum geht es bei der Lesung konkret:
Der Weg der Tschernobyl-Kinder. Was ist aus den Kindern geworden, die in den 1990er Jahren zur Erholung nach Deutschland kamen? Wie hat dieser Aufenthalt ihr Leben beeinflusst? Wie leben Kinder heute in Belarus? Welche Botschaft vermitteln sie? Was macht Tschernobyl mit den Kindern einst und heute?
Vorgestellt werden Gedichte und Geschichten sowie Interviews mit ehemaligen Tschernobylkindern……
Lesung: Heike Sabel und Ralf Kleefeld
Musik: Norina Herglotz und Helen Müller (Klarinetten-Duett)
- Heike Sabel: Redakteurin bei einer Tageszeitung und Vereinsvorsitzende in Pirna / Sachsen
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Mittwoch 25.04. 19:30 h Trinitatskirche Wolfenbüttel, Holzmarkt
„Skat mit Asse“oder „Ein Spiel mit der Geschichte eines strahlenden Problems“ Autoren-Lesung mit Musik und Diskussion
Texte von Dr. Rainer Gellermann
Lesung: Christine Walther und Ralf Kleefeld
Gesang: Inge Achilles
Musik: Kuno Galther
anschließend (ca. 21:00 h) Europaweite Kerzenaktion
mit Statement zur Umweltüberwachung und Gesundheitsmonitoring rund um die Asse WAAG – Eleonore Bischoff
Moderation: Pastor Stefan Lauer, Diakon Paul Koch und Team
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Mittwoch 25.04. 21:00 h Ev.-luth. Marktkirche St. Cosmas und Damian in Goslar, Markt 1
Europaweite Kerzenaktion
Pfarrerin Kirstin Müller und Team
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Donnerstag 26.04. 11:55 h Wiese vor dem Bundesamt für Strahlenschutz in Salzgitter-Lebenstedt, Willy-Brandt-Straße 5
Andacht am Lutherbaum
Pfarrer Rolf Adler (Umweltbeauftragter), Pfarrerin Kirstin Müller, Pfarrerin Ann-Kathrin Rieken, Diakon Paul Koch und Team.
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Trägerkreis Region Braunschweig
Informationen zum Trägerkreis hier:
Trägerkreis EuAW – Selbstverständnis – Flyer 3 spaltig 08.12.2017

Im 6. Jahr der Europäischen Aktionswochen für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima in der Regiom Braunschweig sind einzelne Veranstaltungen durchaus noch ökumenisch organisiert und durchgeführt, aber im Trägerkreis ist keine Vertretung vom Bistum Hildesheim (durch die vakante Stelle des Umweltbeauftragten im Bistum Hildesheim [ab 1.1.2018])
Pressegespräch Trägerkreis und Schirmherr am 07.02.2018 im Landeskirchenamt Wolfenbüttel.

Foto: Bodo Walter Foto Karl-Ernst Hueske, Wolfenbütteler Zeitung